„Saladin und die Kreuzfahrer“ Museumspädagogisches Begleitprogramm

Lehrerfortbildung

Vom 5. März bis zum 2. Juli 2006 ist im Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg eine für den Nordwestraum einmalige Ausstellung zu sehen, bei der Sultan Saladin und die Kreuzfahrer im Mittelpunkt stehen. Mit ihren zum Teil sehr kostbaren Exponaten und Leihgaben aus Europa und dem Vorderen Orient erzählt die Präsentation weniger von kriegerischen Handlungen als vielmehr von den Begegnungen der unterschiedlichen Religionen Christentum und Islam, sowie dem Austausch der Kulturen. Der Blick auf eine frühe „multikulturelle“ Gesellschaft mag in der gegenwärtigen konfliktreichen Situation dazu beitragen, gegenseitiges Verständnis zu fördern, sowie Achtung und Toleranz zu schaffen.

Das Museum bietet ein umfangreiches Begleitprogramm für Schulklassen aller Altersstufen an. In Zusammenarbeit mit dem OFZ der Uni Oldenburg findet am Donnerstag, den 16. März von 15.00 bis 17.00 Uhr eine Informationsveranstaltung für Lehrkräfte statt (Anmeldungen unter 0441/7983036 oder 3039) oder direkt im Museum unter 0441/9244306.


Am 22. Mai 2006, von 14.00 bis 18.00 Uhr lädt das Museum alle interessierten Studienseminarleiter/innen und alle Studienanwärter/innen bzw. Referendare/Referendarinnen sowie interessierte Lehrkräfte der Fächer Religion, Geschichte, Kunst und Werte und Normen zu einer Kurztagung ein zum Thema

„Tausend und eine Wahrnehmung – das Bild des Islam in Schul- und Jugendbüchern“

Ergänzend präsentieren wir an diesem Tag  – in Zusammenarbeit mit dem Schlossmuseum in Jever  – eine Auswahl von Schulbüchern der vergangenen Jahrzehnte aus dem Schulmuseum Bohlenbergerfeld, die sich mit dem Thema beschäftigen.

Programmablauf:

14.00 Uhr    

Führung durch die Ausstellung (Dr. Karen Ermete)

15.00 Uhr

Begrüßung durch den  Museumsdirektor Prof. Dr. Mamoun Fansa und kurze Einführung in die Thematik durch die Museumspädagogin Marianne Janssen M.A.

15.15 Uhr  

Vorträge (je 30 Min.)

1. Dr. Gerdien Jonker, Georg-Eckert-Institut, Braunschweig,     

„Tausend und eine Wahrnehmung: Die muslimische Welt in den Schulbüchern Europas“

2. Dr. Silvia Kaweh, Religionswissenschaftlerin, Hermsdorf

„Außerschulische muslimische Kinder- und Jugendprintmedien in Deutschland und ihre Sicht auf die Aufnahmegesellschaft“

3. Dr. Klaus Schaap, Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien in Oldenburg

„Das Bild des Islam am Beispiel regionaler Schulbücher“

16.45 Uhr

Kaffeepause

17.00 Uhr

Diskussion im Plenum mit Prof. Dr. Fansa,

Dr. Karen Ermete
(Kuratorin der Ausstellung in Oldenburg),

Dr. Klaus Schaap,

Dr. Gerdien Jonker,

Dr. Silvia Kaweh,

Prof. Dr. Ulrike Link-Wieczorek (Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg)

Moderation: Dr. Helmut Schirmer (Studienseminar Oldenburg)

18.00 Uhr

Auf Wunsch: Führung durch die Ausstellung

Teilnahmegebühr pro Person: Euro 6,- (zu entrichten bei Tagungsbeginn).

Wenn Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte direkt an die museumspädagogische Abteilung des Landesmuseums Natur und Mensch unter 0441/9244323 (Marianne Janssen M.A., Museumspädagogin) oder 0441/9244306 (Jochen Koopmann). Mehr über die Ausstellung „Saladin und die Kreuzfahrer“ finden Sie unter www.saladin-ausstellung-oldenburg.de  oder www.NaturundMensch.de

Anmeldung per Email: Museum@NaturundMensch.de

Anmeldung telefonisch: 0441/9244306


Angebote für Schulklassen

Ablauf der Veranstaltungen für Schulklassen: 

  1. Führung durch die Ausstellung mit Themenschwerpunkt nach Wahl
    Dauer: 60 Min.
    Kosten: EUR 25,-- plus EUR 1,-- pro Schüler erm. Eintritt
  2. Führung durch die Ausstellung mit Themenschwerpunkt nach Wahl (45 Min.) und anschließendem praktischen Teil nach Wahl (45  Min.)
    Dauer: 90 Min.
    Kosten: EUR 45,-- (incl. Materialien) plus EUR 1,-- pro Schüler erm. Eintritt

->Informationen zu unseren Führungen

Angebote für Schulklassen – praktischer Teil/ 45 Min. (im Anschluss an die Führung)

Die selbst hergestellten Produkte können mit nach Hause genommen werden.

Ritterschild/Schwert (bis 4. Klasse)

Kampftechniken und Schildformen stehen im Zentrum dieser Aktion. Vorgestellt werden die Verzierungen (=Heraldik), die die Adligen zur eigenen Kennzeichnung auf die Schilder brachten. So ein Ritterschild wird besprochen und selber nachgebaut. Dazu stellt jedes Kind sein eigenes Dreiecksschild aus Pappe her, bringt Halterungen an und verziert es farbig mit seinem eigenen Wappen. Besonders schnelle Kinder können außerdem ein kleines Schwert basteln.

Ritterumhang (4. bis 6. Klasse)

Als Papst Urban II zum Kreuzzug aufrief, nähten Gefolgsleute als äußeres Zeichnen ihres Gelübdes ein Kreuz auf ihr Obergewand. Bei uns können die Kinder selber aus Stoff ein eigenes Obergewand herstellen und es mit einem Kreuz kennzeichnen.

Fenstermalerei (4. bis 7. Klasse)

Glasfenster waren im Mittelalter ein Luxus, der fast ausschließlich im sakralen Bereich verbreitet war. Wir können zwar keine eigenen Glasfester herstellen, dafür aber mit der Technik der WindowColor-Malerei arbeiten. Die Kinder können selbst ein mittelalterliches Motiv auswählen und auf Folie malen. Zu Hause kann das Gemalte dann auf eine Fensterscheibe geklebt werden und ein Eindruck der mittelalterlichen Handwerksfähigkeit gewonnen werden.

Kalligraphie (7. bis 8. Klasse)

Während das Schreiben bei uns heute zur unbedingten Kulturfähigkeit gehört, war im Mittelalter nur eine kleine Persongruppe des Schreibens mächtig. In dieser Aktion können die Jugendlichen selber das Schreiben mit Federn und Tinte ausprobieren. Das Abschreiben einer kurzen mittelalterlichen Textpassage (auf Wunsch auch in arabischer Schrift) und die Verzierung mit Farbe und Gold macht die Jugendlichen mit dem hohen Niveau der Schreibkunst vertraut. Zusätzlich kann der Text mit einem Siegel versehen werden.

Mosaikherstellung (7. bis 8. Klasse)

Die im Mittelalter weit verbreitete Mosaiktechnik für Wandbilder und Fußbodenbelage kann von den Jugendlichen ausprobiert werden. Dazu wird als Vorlage ein eigener Entwurf oder ein Ausschnitt aus einem mittelalterlichen Mosaik genutzt. Für das eigene Kunstwerk werden Mosaikstückchen in ein feuchtes Mörtelbett gedrückt, welches sich auf einer kleinen Untergrundplatte befindet.