Wem gehört Jerusalem?

Die Stadt Jerusalem war gleichermaßen Anziehungspunkt für Pilger der drei Religionen Judentum, Christentum und Islam. Der Felsendom, die Klagemauer und die Grabeskirche versinnbildlichen die zentrale Bedeutung dieses Ortes. Bis heute wird das Stadtbild Jerusalems durch die Präsenz der drei Religionen geprägt.

Als die Kreuzfahrer Jerusalem am 15. Juli 1099 eroberten, war die Stadt seit vier Jahrhunderten von der islamischen Kultur und Religion geprägt. Die Muslime, welche Jerusalem im Jahr 638 eroberten, zwangen die ansässigen Juden und Christen nicht zur Übertretung zum Islam.

Statt dessen garantierten sie ihnen gegen die Zahlung einer Kopfsteuer freie Religionsausübung und ermöglichten so ein friedliches Zusammenleben. Die gewaltsame Übernahme der Stadt zerstörte das friedliche Miteinander über einen langen Zeitraum.

Erst unter Sultan Saladin wurde eine Koexistenz wieder möglich.

Vase, Glas mit Emaillemalerei und Vergoldung. Syrien oder Ägypten, frühes 14. Jahrhundert, Islamic Art Museum Safat (Kuwait).